Dom des Vilstals: Klosterkirche Mariä Himmelfahrt
Der „Dom des Vilstals” ist ein Meisterwerk spätbarocker
Kirchenbaukunst. Die ehemalige Klosterkirche und heutige katholische
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt / Asamkirche ist nicht allein durch ihre
prunkvolle Ausstattung eine der bedeutendsten im süddeutschen Raum.
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www.asamkirche-aldersbach.de
Große Künstler des 18. Jahrhunderts wie die Brüder Asam,
Joseph Deutschmann, Matthäus Günther und Johann Jacob Zeiller ließen hier einen
„himmlischen Raum” entstehen. Mönche aus dem Zisterzienserkloster Ebrach, die
das Augustinerchorherrenstift Aldersbach
im Jahr 1146 übernahmen, errichteten eine neue Kirche am östlichen Ufer des Aldersbachs.
Die dreischiffige romanische Basilika war – gemäß der Bauauffassung der
Zisterzienser – schlicht gehalten. 1207 wurde sie der Mutter Gottes und dem hl.
Petrus geweiht. Der Aldersbacher Abt Theobald I. Grad (Amtszeit 1705 bis 1734)
ließ sie im spätbarocken Stil großzügig gestalten und erweitern.
Der Kirchturm aus dem Spätmittelalter wurde beibehalten und
1755 erhöht. Die Turmfassade erhielt dabei ihre Rokoko-Gestaltung. Die zwei
Reliefs am Portal werden von den Hl. Benedikt von Nursia und Bernhard de
Clairvaux bekrönt.
Das Langhaus entstand im 1. Drittel des 18. Jahrhunderts
nach Abbruch des Vorgängerbaus. Der Landauer Stadtbaumeister Dominikus Magzin
plante – der Tradition der Graubündener Baumeister folgend – eine
Wandpfeilerkirche mit eingezogenem Chor. Beachtliche 64 Meter misst das
Langhaus, das an den bereits 1617 erfolgten Neubau des Chors angebaut wurde.
Für die Ausgestaltung des Deckengewölbes wurden 1718 die
Brüder Asam, die wichtigsten Vertreter des deutschen Spätbarocks, beauftragt. Sie
inszenierten ein himmlisches Geschehen im Kirchenraum und verknüpften dabei die
Kunstgattungen Architektur, Skulptur und Plastik sowie Malerei. Die aufwändigen
Stuckaturen stammen von Egid Quirin Asam (1692 bis 1750), die Fresken von
Cosmas Damian Asam (1686 bis 1739).
Inhaltlich ist die Ausstattung der Kirche auf den Hochaltar
ausgerichtet. Traditionsbewusst band man das Altarblatt von 1619 in die
Gestaltung mit ein. Es stammt von den Brüdern Martin und Johann Matthias Kager.
Dargestellt ist eine der mystischen Visionen des hl. Bernhard.
Den geschnitzten und marmorierten Hochaltar schufen 1723
nicht die Asams, sondern der Passauer Joseph Matthias Götz (1696 bis 1760). Die
Bekrönungsfigur des Tabernakels wurde schon 1620 von Hans Degler gefertigt.
Die Seitenaltäre „Mariä Heimsuchung“ und der Kreuzaltar
stammen vermutlich von Joseph Matthias Götz. Die Altarbilder (1728) sind Werke
des Augsburger Meisters Johann Georg Bergmüller (1688 bis 1762).
Die Kanzel stammt von Joseph Deutschmann (1717 bis 1787).
Dieser bedeutende Bildhauer beendete sein Werk 1748, über 20 Jahre nach
Abschluss der Ausstattungsarbeiten. Deutschmann war Schüler von Joseph Matthias
Götz. Die formenreiche Rokokoarbeit ist mit zahlreichen Reliefdarstellungen und
Figuren geschmückt.
Der Klosterkirche sind drei Kapellenräume angeschlossen.
Hervorzuheben ist die Loreto-Kapelle, nordwestlich am Langhaus, 1739 von der
österreichischen Adelsfamilie von Mannstorf gestiftet. Unter ihr befindet sich
die Klostergruft. Die Sakramentskapelle, östlich des Hochaltars, dient heute
der Taufe.
In der prunkvollen Sakristei gestaltete 1746 Johann
Jacob Zeiller (1708 bis 1783), einer der bedeutendsten Meister seiner Zeit, das
Deckengemälde: Das Opfer des Zacharias im Tempel wird argumentativ mit der
Einrichtung des Zisterzienserorderns durch Calixtus II. verbunden. Bereits 15
Jahre zuvor, im Jahr 1730, fertigte der Konventuale Kaspar Grießemann die
beachtliche Sakristeimöblierung aus Nussbaumholz mit aufwändigen Intarsien und
belegt damit beispielhaft die Kunstfertigkeit der Klosterwerkstätten.
Über diesen Link sind die Kirchenglocken der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Aldersbach zu hören!
Asamkirchen-Glocken